Bild im Seitenkopf

Fünf Fragen an Brigitte Bach

Sie sind seit Jahresbeginn Vorständin der Salzburg AG. Worauf freuen Sie sich am meisten?

Es ist eine großartige Möglichkeit, die Zukunft dieses Unternehmens aktiv mitzugestalten. Besonders freue ich mich darauf, Wachstum in den Bereichen Photovoltaik, erneuerbare Energien und Telekommunikation zu unterstützen und neue digitale, innovative Geschäftsmodelle mit auf den Weg zu bringen.

Als promovierte Physikerin: Was können wir alle aus der Physik lernen?

Die Physik arbeitet als Wissenschaft einerseits sehr analytisch. Es werden Modelle entwickelt, die durch theoretische Untersuchungen ebenso wie durch Experimente verifiziert oder falsifiziert werden. Das sind Vorgangsweisen, wie wir sie auch in der Wirtschaft adaptiert anwenden können – es geht um faktenbasierte Entscheidungen und strukturiertes Arbeiten, gepaart mit Experimenten, ohne die es in einer komplexen Welt wie der unsrigen nicht funktioniert.

Als ehemalige Managerin des AIT gefragt: Was ist der Unterschied zwischen Wirtschaft und Wissenschaft? 

Die Wissenschaft setzt sich als primäres Ziel, Wissen zu generieren, die Wirtschaft Wertschöpfung zu schaffen, indem sie neue Lösungen sowie das durch die Wissenschaft generierte Wissen verwertet. Wenn wir die Bereiche erneuerbare Energien und Digitalisierung als Beispiel nehmen, zeigt sich sehr gut, dass in beiden Welten ein großer Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft geleistet wird.

Brigitte Bach, Vorständin Salzburg AG
"Die Wissenschaft generiert Wissen, die Wirtschaft schöpft Werte, indem sie dieses Wissen verwertet." Brigitte Bach Vorständin Salzburg AG

Wie schwierig ist Veränderungsmanagement?

Ob Veränderungsmanagement gelingt, hängt hauptsächlich von einem zentralen Schlüsselfaktor ab, und zwar einem gemeinsamen Verständnis des Ziels der Veränderung. Es muss allen klar sein, warum man sich verändern muss und wohin die Reise geht. Die Vision und das Zielbild gibt allen die Richtung, dann ziehen alle an einem Strang. Und: Ein gewisses Maß an Veränderungsmanagement ist immer notwendig, auch wenn die Organisation sich vermeintlich in einem „stabilen Status“ befindet.

Wo soll die Salzburg AG in fünf Jahren stehen?

Die Salzburg AG soll in ganz Österreich und in Europa als großer Player im Bereich erneuerbare Energie, Photovoltaik und neue digitale Geschäftsmodelle wahrgenommen werden. Wir werden als digitales Technologieunternehmen in ganz Europa als innovativer Treiber von Wachstum und Veränderung gelten. Wichtig dabei ist uns, dass wir alle unsere Entwicklungen auf Nachhaltigkeit fokussieren.

Zur Person

Die 55-jährige Physikerin Brigitte Bach ist zu Jahresbeginn in den Vorstand der Salzburg AG eingezogen.  Zuvor leitete sie die Bereiche Telekommunikation, Elektromobilität und neue Geschäftsfelder bei der Wien Energie. Der Lebenslauf der gebürtigen Oberösterreicherin ist beeindruckend: Nach ihrem Doktoratsstudium der Technischen Physik an der TU Wien heuerte sie bei Arsenal Re­search (der Vorgängerorgani­sation des AIT) an und stieg rasch zur Geschäftsführerin des Energy Departments mit über 200 Mitarbeitern auf. Ihre Forschungsschwerpunkte und Publikationen betrafen die Bereiche „Energy Infrastructure“, „Smart Cities“ und „Energie-effizienz in der Industrie“.